ohrevolution l
ohrevolution l
wiesenfisch
duftduschen
dieses projekt fand vom 19. - 20. september 2003 im rahmen von
http://www.spannungsboegen.at/
statt.
schwechat
"48°08'28" nördliche Breite - 16°28'43"
östliche Länge - 162m Seehöhe - Einwohner: 15.456 - Einwohner
mit Zweitwohnsitzmeldung: 2.137 - Wohnungen: 8.051 - Arbeitsstätten:
836 (Alle Zahlen laut Volkszählung 2001) - Fläche: 44.732.711m2"
http://www.schwechat.gv.at
In einer Stadt aus Industrie wird eine temporäre Oase der Loslösung
geschaffen. Durch die Hinwendung auf den Alltag und das Hervorheben
spezifischer örtlicher Gegebenheiten werden diese ästhetisiert.
Solcherart aufgeladen werden sie Präsentiert. Diese Präsentation
soll den Spannungsbogen zwischen dem Schönen und dem Hässlichen
aus dem sich die Realität ergibt beleuchten. Rohrsysteme der Raffinerien
treffen auf Wiesen und Auen, Flugzeuge fliegen über Duftduschen.
Die Interaktivität manifestiert sich wie bei vielen Arbeiten von
MACHFELD in der Reaktivität der gewohnten
Umgebung. Nicht Neues wird geschaffen, keine Behrtünchung der Gegenwart
findet statt. Sie wird erweitert und verfeinert, ungesehenes wird sichtbar
und in Beziehung ineinander Gesetzt. Mikronaarration und Assoziation
bilden ein Netz aus evozierten aber selbständig getätigten
Schlussfolgerungen. Aufgrund der zahlreichen Anknüpfungspunkte
erfolgt die Identifikation ohne Zwang, von selbst. Ebenso werden die
Konzerte intuitiv reflexive neue Musik über Schwechat darstellen.
"In der Raffinerie Schwechat werden 15 verschiedene Dampfkesselanlagen
mit einer Gesamtbrennstoffwärmeleistung von 1855, 1 MW betrieben.
Als Brennstoffe werden vorwiegend Abfallprodukte aus der Rohöldestillation
und - Verarbeitung eingesetzt, und zwar Raffinerie - Mischgas und Flüssigbrennstoff
sowie FCC - Koks. Aus Anlass der exorbitant hohen Schwefeldioxid - und
Stickstoffoxid - Emissionen der Raffinerie Schwechat ∫ Umweltbelastung"
http://www.parlinkom.gv.at
(02.07.2003)
Die Installationen und die Eröffnungsbegleitung werden von MACHFELD
(Sabine Maier,
Simone M. Paischer,
Michael Mastrototaro,
Martin Pi)
und Christoph Theiler realisiert. Die Komponisten der Konzertstücke
sind Sidney Corbet und Erik Janson. Ergänzt wird die musikalische
Darbietungsreihe durch eine Live-Performance von Frank Niehusmann.
"Fluglärm kommt von oben, und ist flächendeckend. Eine
Abschirmung ist praktisch nicht gegeben. Fluglärm erzeugt auch
Frequenzen, die im Bereich des nicht bewusst wahrgenommenen Spektrums
Stress erzeugen. Gerade beim Fluglärm wird das subjektive Gefühl
der Ohnmacht als besonders bedrückend empfunden. Durch regelmäßige
Schlafstörungen wird Fluglärm zu einer echten Gesundheitsgefahr.
Im Gymnasium in Schwechat ist der Fluglärm zeitweise so heftig,
dass der Unterricht unterbrochen werden muss. Erwiesen ist, dass Fluglärm
gesundheitsschädigend ist: Stress, Kreislauf, erhöhtes Herzinfarkt-Risiko,
schädlich für Föten in der Schwangerschaft." Aus
einem Bericht ¸über eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung
¸über Fluglärm an der TU Wien, April 2001,
http://www.georg-hartl.at
(01.07.2003)
Die Aktivitäten gliedern sich in drei Teile: Die Eröffnungsfeieruntermalung,
die Installationen und die Konzerte. Erstere wird vor dem Rathaus präsentiert.
Mittels Lautsprecher wird von Christoph Theiler komponierte Musik gespielt,
dazu passend mittels zwei Videobeams auf das Rathaus projiziert. Die
Musik ist auf Schwechater Eindrücke fußend, die Bilder wurden
in Schwechat aufgenommen. Mittels eines Richtmikrophons werden Audiosignale
in Echtzeit gesammelt und in die Präsentation eingespeist. Das
Publikum erhält die Möglichkeit mit der Installation interaktiv
zu interagieren. Aber auch die Umgebung - Flugzeuge und Autos - wirken
auf die Installation ein. Die zeitlich losgelöste Abstraktion des
Ortes wird während der Präsentation somit mit der tatsächlichen
augenblicklichen Realität verknüpft.
"Schwechat umgeben von Industrie: Die Sektoren Verkehr, (Flughafen,
Speditionen, Frächter) ∫ verarbeitendes Gewerbe und Industrie
dominieren: Erdöl-Raffinerie der OMV ∫ Brauerei Schwechater,
chemische Industrie (Schweigase) ∫ Kunststoff - eisen - und stahlverarbeitende
Industrie (Kabelwerk, Skibindungen, Stahlbau) ∫ in nächster
Umgebung die Müllverbrennungsanlage ∫ enorme Geruchsbelästigung"
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.s/s463958.htm
(02.07.2003)
Die Installationen spiegeln einzelne Faktoren der Stadt wieder. Sie
sollen neutralisierend auf die Sinne wirken, die Eindrücke verstärken
und konterkarieren. So wird ein Pfad mit Duftbaumduschen gesäumt
sein, um die Geruchswelt Schwechats zu thematisieren. Des Weiteren wird
für die Dauer der Ausstellung auf die Wasserfälle der Weidenhäuschen
projiziert. Der Pfad wird vom Rathaus zu diesen führen. Die Projektion
wird durch eine Klanginstallation mittels Lautsprecher unter Wasser
ergänzt. Subtil soll die Realität unterwandert werden.
"... 5 km östlich von Schwechat der Flughafen Wien. Lärm
ist nicht gleich Lärm. Nicht umsonst empfinden Anrainer Fluglärm
als besonders unangenehm.
Lärm - vor allem Verkehrslärm - stellt heute ein gravierendes
Umwelt- und Gesundheitsproblem dar. In der EU sind mehr als ein Viertel
der Bevölkerung gesundheitsgefährdenden Lärmpegeln über
65 Dezibel ausgesetzt."
http://www.buergerlaerm.at
(02.07.2003)
In den Fellmeiergärten werden Stücke von Erik Janson und Sidney
Corbett gegeben, des Weiteren wird eine Live-Performance von Frank Niehusmann
die auf Achtspurtonbändern beruht stattfinden. Die 4 Musiker für
die Aufführungen der Kompositionen sollen aus dem Klangforum Wien
kommen. Kammermusik als Antwort auf das Streben nach Bürgerlichkeit?
Die Antwort wird der Ton selbst geben.