10 Zuschauen wo was los ist: glotzen als Lebensinhalt

Vom Restaurant aus erkannte man deutlich das sich in Höhe des dreiundneunzigsten Stockwerks des Towers, ein Loch mit mindestens einhundertfünfzig Meter Durchmesser befand. Dichte Rauchwolken stiegen empor. Flammen fraßen sich bereits an die Spitze des Gebäudes.
Auf dem Platz davor herrschte völliges Chaos. Teile des Gebäudes stürzten mit über hundert Sachen auf die Straße. Kleine Starkont`s und Marvins wurden unter den herabfallenden Massen begraben. Von der Anflugschneise im Süden sah man Rettungseinheiten anfliegen, lautlos in riesig großen Transportern.

Der Fremde hatte ein kräftiges Gebirgsbild vor Augen: blaue Bergeshäupter über sich, dunkelgrüne Täler mit Dörfern und Wiesen unter sich, alles im Farbenschmelz des wunderbarsten Abendscheines.

Führte der Zufall oder die Weisheit eines höheren Wesens an jenem Abend den Fremden heim, gerade zur rechten Stunde und in einer Stimmung, welche einem glücklichen Entschluss günstig war?
Zufall? Warum nicht Vorsehung? Er wußte es nicht.


Gravitationsdifferenz

Melok adressierte den Brief: Ilgplatz 2, 1020 Wien, und als er nochmals auf die Adresse blickte und in großen Buchstaben das Wort Österreich hinzufügte, trat vor sein inneres Auge ein Bild des Ortes, zu dem eine Reihe fremder Hände den Briefumschlag, den er eben beschrieben hatte, befördern würde.